„Die Kreativhelden“ – Deine Ideen für eine bessere Welt

„Wer bin ich?“ ist eine Frage, die sich besonders im Jugendalter stellt und gar nicht so leicht zu beantworten ist. Bei der „Generation C“ (community, connected, content) spielen das soziale Umfeld und Plattformen wie YouTube eine enorm große Rolle. YouTuber*innen werden zu Vorbildern: Im jungen Alter schon erfolgreich, haben sie sich scheinbar selbst schon „gefunden“ und stehen mit ihren Gesichtern bzw. Persönlichkeiten bereits für Marken, Meinungen oder Methoden. Doch wie kommt man selbst zu einem Punkt, an dem man weiß, wer man ist? Das Projekt „Die Kreativhelden“ vom jfc Medienzentrum Köln gibt die Möglichkeit, sich mithilfe von verschiedensten digitalen und analogen Methoden auszuprobieren.

Bei diesem Ansatz geht es darum, dass sich Jugendliche mit sich selbst und ihren Werten und Interessen auseinandersetzen. Darauf basierend sollen sie im Projektverlauf eigene Projekte entwickeln, mit denen sie sich selbst und/oder anderen etwas Gutes tun (#Engagement) und die Welt somit ein kleines bisschen besser machen. – Wer bin ich? Wer will ich sein? Und wofür möchte ich mich einsetzen?

Das Projekt unterstützt interessierte Jugendliche online und offline dabei, sich selbst besser kennenzulernen und sowohl verschiedenste Tools aus dem medialen Bereich zum Selbstausdruck (Fotografie, Radio, Videoschnitt/YouTube, „Maker Technologien“) als auch Tools zur Selbstreflexion (Improtheater, Körperwahrnehmung, Kommunikation, Kreativität usw.) kennenzulernen, um sich dann mit einer „Heldentat“ (öffentlich) zu äußern.

Themenfelder & Inhalte des Projekts

Die Making-Bewegung

Die Making-Bewegung oder auch Maker-Kultur ist eine globale Gemeinschaft mit immer mehr Anhänger*innen, die Dinge selbst entwickeln, herstellen und ihre Inspirationen und Expertise mit der Welt teilen (Joost 2013: 28). Ihren Anfang nahm die Maker-Kultur 1998 am MIT in Boston mit der Verbreitung des Making-Konzepts und der Entwicklung der sogenannten Fablabs durch Neil Gershenfeld, welcher Making wegen der Möglichkeit der „persönlichen Fabrikation“ als „new digital revolution“ bezeichnete (Gershenfeld 2012: 43). Durch diese innovativen und offenen Werkstätte (Fabrication Laboratories) bekommen Menschen Zugang zu digitalen und analogen Maschinen. Doch auch die aus Deutschland-kommende Hacker-Kultur beeinflusst diese Strömung, die außerdem durch „technological and societal developments such as Web 2.0, the Open Source idea, discomfort with the consumer society, desire for individuality, [and] sustainability“ (Katterfeldt; Zeising; Lund 2013: 124) seit einigen Jahren besonderen Aufschwung nimmt und als eine Bewegung, die sich kritisch mit der Konsumgesellschaft auseinandersetzt, erlebt wird. Im Vordergrund von „Making” steht dabei das eigenständige Konstruieren von digital-analogen Produkten, um im Prozess des Selbermachens (DIY) eine Form des Selbstausdrucks zu initiieren. Typische Maker-Technologien sind 3D-Drucker, Microcontroller und Vinyl-Cutter, ebenso werden „ältere” Medien wie Fotografie, Video und Audio für die Umsetzung der eigenen, kreativen Making-Ideen genutzt.

Wer bin ich?

(…) Meine Stärken und Schwächen, Werte, Selbstbewusstsein, Selbstliebe, Selbstdarstellung

Kreativität

Was ist Kreativität? Wie werde ich kreativ? Ideenfindung, Entscheidungen treffen, DIY

Engagement 

Was kann ich für Andere tun? Wie kann ich anderen helfen? Entwicklung eines eigenen Projektes, Held sein, Heldentaten

Personal Blogging

Charakter/Persönlichkeit/Meinung in den Vordergrund eines Inhalts stellen

A.1 Who am I?
Beantworte für dich den Fragebogen (siehe unten) mit Ruhe und Sorgfalt. Eine hilfreiche Variante ist es, die Fragen im Partnerinterview zu beantworten.

A.2 My own YouTube Video
Greife einen, mehrere, oder alle Aspekte, die in dieser Selbstreflexion (Fragebogen im Ablauf) zustande gekommen sind, auf und entwickle auf Basis dessen ein Drehbuch für ein YouTube Video, in dem du dich selbst, eine Vision und/oder ein persönliches Interesse von dir, kurz vorstellst. Typische Konzepte sind z.B. „Q&A“ (Frage und Antwort Videos).

A.3 technische Einführung
Zur Umsetzung des Videos gibt es im Anschluss eine Einführung in die Technik, in der die Drehbücher außerdem zusammen durchgesprochen werden. Die Teilnehmer*innen können ihre Drehbücher bei Bedarf dann eigenständig technisch umsetzen.

1) Vorhaben besprechen: In dieser Phase sollte den Teilnehmer*innen die zweiteilige Zielsetzung des Projekts verständlich erklärt werden; Zum einen die Auseinandersetzung mit sich selbst und zum anderen die Vermittlung von (technischem) Wissen zu YouTube. Zum Einstieg können hier auch Lieblings-Youtuber gemeinsam angeschaut werden.
2) Fragebogen beantworten: Hier sollte ausreichend Raum geschaffen werden, um sich zu reflektieren. Diese Phase kann auch in eine Partner- und später in eine Einzelarbeit aufgeteilt werden. Es fällt anfangs oftmals leichter mit jemandem über die Fragen ins Gespräch zu kommen, statt sie alleine für sich zu beantworten.
a) Wie beschreiben dich deine Freunde und deine Familie? Welche Eigenschaften würden sie dir zuordnen? (witzig, unpünktlich, chaotisch, hilfsbereit, immer gut gestylt…)
b) Wie würdest du dich selbst beschreiben?
c) Welche Werte sind dir wichtig? (Ehrlichkeit, Familie…)
d) Was sind deine Stärken und deine Schwächen? Was kannst du besonders gut und was nicht?
3) Drehbuch entwickeln: Hier kommt es ganz auf die Kreativität der Teilnehmer*innen an. Manche erstellen nach ihren eigenen Vorstellungen ein Drehbuch, andere recherchieren erst nach Vorlagen im Internet.
4) Technikeinführung: In der Technikeinführung geht es darum, die wichtigsten Elemente eines Videodrehs zu erläutern; Kamera, Ton, Licht und Schnitt. Des Weiteren können Hinweise zu YouTube gegeben werden; beispielsweise das Hochladen und Veröffentlichen oder die Erstellung eines Thumbnails (siehe Titelbild).
5) Besprechung der Drehbücher: Bei der Besprechung der Drehbücher kommt es insbesondere darauf an, realistisch abzuschätzen, ob die Inhalte verständlich aufbereitet sind und ein Zuschauer dem Drehbuch folgen könnte. Danach ist „learning by doing“ angesagt.

• Kamera (geht auch mit dem Smartphone oder mit einer Webcam), evtl. zusätzliches Licht/Stativ, Mikrofon, Laptop, Schnittprogramm, ruhige Umgebung, Internet
• Arbeitsblätter: Steckbrief, Drehbuch-Erstellung

Formate

Projekt

Max. Teilnehmer

8

Zielgruppen

Jugendliche

Benötigtes Vorwissen

Interesse an Selbstreflexion und Selbstinszenierung

Hinweise zur Produktion eines YouTube-Videos findet man unter https://de.wikihow.com/Ein-YouTube-Video-machen

Hier ist außerdem ein Beispiel aus dem YouTube-Channel „So behindert“ von Jan Karres: https://www.youtube.com/watch?v=JvZCA-loGp0

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