You got the Power! Visionen für transfeministische Technologien aus der Zukunft

Dieses Modul gibt einen Einblick in die Art und Weise, wie Macht mit Medien und Technologien verbunden ist und durch sie vollzogen wird. Obwohl Technologien oft als neutral und objektiv dargestellt werden, sind sie menschen-gemacht und erwachsen aus sozialen Strukturen. Technologien sind daher oft Manifestationen dessen, was bereits vorhanden ist. Jegliche Kommunikation ist vermittelt, aber unter den gegenwärtigen Bedingungen digitaler Medienumgebungen ist diese Vermittlung durch eine spezifische Beziehung von Extraktion, Marktwirtschaft und Kommodifizierung gekennzeichnet, die nicht nur zur Entstehung von sogenannten Echokammern, also hochgradig segregierten Online-Gemeinschaften, führt, sondern auch zur Filterung – und somit zur Diskriminierung von Menschen durch Unternehmen und Institutionen, die diese Technologien blindlings übernehmen und nutzen. Wie können wir Technologien verstehen, verorten und materialisieren, um uns andere Technologien für die Zukunft vorstellen und entwickeln zu können? Wie können wir kollektive Praktiken der Vorstellungskraft und des Handelns im Hinblick auf die Rückeroberung der gemeinschaftlichen Kontrolle über unsere eigene Zukunft fördern und schaffen?

Was sind eigentlich Technologien? Wie sind sie mit Macht und Kontrolle verbunden? Welche und wie viele Technologien brauchen wir für eine lebenswerte Zukunft? Wie und von wem sollten beziehungsweise müssen sie gestaltet werden? Um diese Fragen dreht sich dieser Workshop, indem er einige einfache Beobachtungen aufgreift, die in den heutigen digital gesteuerten Gesellschaften, in denen komplexe algorithmische Systeme sowie künstliche Intelligenz einen Einfluss auf gesellschaftliche Strukturen, Wahrnehmungen und Normen haben, nützlich sein können. In unseren algorithmischen Kulturen sind Informationszirkulation und die Möglichkeit der Partizipation von kolonialen, extraktivistischen und kapitalistischen Prinzipien geprägt, wodurch Lebensgrundlagen und alternative Lebensweisen, die nicht mit dem Status Quo übereinstimmen, ausgelöscht werden.[1] Wie können wir also Technologien verstehen, verorten und materialisieren, um uns alternative Technologien für eine bessere Zukunft vorzustellen und zu entwickeln?

In diesem Workshop wird das von Joana Varon, Sasha Constanza-Chock und Clara Juliano entwickelte Kartenspiel Oracle for Transfeminist Futures verwendet. Das Spiel folgt dem Prinzip eines Tarotdecks, das mit Methoden der Wahrsagung und transfeministischen Werten kombiniert wird, um ein spielerisches Werkzeug für die kollektive Vorstellung und Entwicklung alternativer Technologien und Datenbeziehungen außerhalb der derzeitigen hegemonialen, diskriminierenden algorithmischen Strukturen zu bieten. Es fordert die Spielenden auf, sich alternative Formen algorithmischer Kulturen vorzustellen, in denen sich die Menschen zur Beschäftigung mit der Frage ermutigt fühlen, wie wir als Gesellschaft zusammenleben und unsere Zukunft gemeinsam gestalten wollen. Das Orakel vermittelt auf spielerische Weise die Design Justice Principles und zeigt, wie diese als Befreiungs- und Widerstandswerkzeug eingesetzt werden können, um strukturelle Ungleichheiten zu bekämpfen, anstatt sie zu reproduzieren.

[1] Mehr Informationen und Quellen:
Ricaurte, Paola (2019): Data Epistemologies, The Coloniality of Power, and Resistance, in: Television & New Media, Bd. 20, Nr. 4, S. 350–365, [online] doi:10.1177/1527476419831640.
Mohamed, Shakir/Marie-Therese Png/William Isaac (2020): Decolonial AI: Decolonial Theory as Sociotechnical Foresight in Artificial Intelligence, in: Philosophy & Technology, Bd. 33, Nr. 4, S. 659–684, [online] doi:10.1007/s13347-020-00405-8.
Pinkrah, Nelly (2021): Das Digitale ist alt.
Angwin, Julia/Jeff Larson/Surya Mattu/Lauren Kirchner (2016): Machine Bias, ProPublica, [online] [abgerufen am 09.12.2021].
Varon, Joana (2020): The Future is Transfeminist: from imagination to action.

A1 Warm-up: Who got the Power? (ca. 60 Min)
Diskutiert mit der Gruppe/euren Mitschüler*innen über die folgende Fragen:

  • Was ist Technologie (für euch)?
  • Was ist Macht? Wo und warum ist sie wichtig? Wer/welche Persönlichkeiten haben/hatten historisch gesehen die Macht?
  • Wo seht oder fühlt ihr, dass eine Technologie Macht ausübt, d.h. euch kontrolliert? Formt sie eure Ideen und Gewohnheiten? Beeinflusst sie, wie eure Ideen und/oder Positionen in der Gesellschaft wahrgenommen werden?

Tipp: Bezieht euch bei der letzten Frage auf ein konkretes technologisches Produkt oder KI-System aus eurem Alltag, um die letzte Frage ganz konkret zu betrachten (z.B. Social-Media-Algorithmen oder Gesichtserkennungssysteme, die bei der Polizei eingesetzt werden).

A2 Probediskussion/Rollenspiel (ca. 30 Min)
Führt eine Diskussion in einem offensichtlich kontrollierten Medium (z.B. einem Anzeigenblatt, bei dem jeder Beitrag Geld kostet, oder einem Sozialen Netzwerk wie Instagram oder Twitter, bei dem das Unternehmen Kommentare, Bilder, Konten usw. löschen, markieren und shadowbannen kann). Macht ein aktuelles Ereignis (z.B. die Pandemie, Wahl) zum Gegenstand eurer Diskussion oder ein Thema, das für das Medium spezifisch ist (z.B. Ableismus, heteronormative Schönheit in Sozialen Medien). Beobachtet, wie es die Art und Weise beeinflusst, wie ihr diskutiert und wie die Leute folgen und interagieren. Was darfst du sagen oder beitragen, was nicht? Wer ist von der Diskussion ausgeschlossen und warum? Wie viel Einfluss hat das Medium bei der Kontrolle der Diskussion?

A3 Oracle for Transfeminist Technologies: You got the Power! (ca. 45 Min)
Teilt euch in 3er- oder 4er-Gruppen auf. Nutzt das Oracle for Transfeminist Futures, um alternative Technologien aus der Zukunft zu entwerfen, die die etablierten, zuvor diskutierten Machtverhältnisse in Frage stellen und Gemeinschaften/Kollektiven zugutekommen, die von den technologischen Prozessen bisher ausgeschlossen waren. Denkt dabei daran, dass es um die Zukunft geht: Technologien sind nicht durch die gegenwärtigen Gegebenheiten beschränkt. Ein Lippenstift mit Nanotechnologie, der kollektives Wissen weitergibt, oder ein VR-Holoboard, das hilft, Informationsbarrieren im Internet zu überwinden? Alles ist möglich! Die Orakelkarten dienen als Leitfaden zur Ideenfindung und liefern mögliche Szenarien, in die ihr eure Technologien einbetten könnt. Verwendet die Blaupausenvorlage, um eure Ideen und Visionen festzuhalten. Weitere Beispiele findet ihr hier: transfeministech.codingrights.org

A4 Austausch (ca. 30-45 Min)
Kommt mit der gesamten Gruppe zusammen, stellt euch eure neuen Technologien gegenseitig vor und reflektiert über eure Erfahrungen mit dem Orakel.

A0 An die Workshop-Leitung
Herzlich willkommen! Wenn Sie sich für die Beziehungen zwischen Macht und Technologien interessieren und erwägen, einer Gruppe von Schüler*innen die Beziehungen und Auswirkungen der technologischen bzw. algorithmischen Kontrolle zu vermitteln, sind Sie eingeladen, mit Ihren Schüler*innen diesen Workshop durchzuführen. Gehen Sie in folgenden Schritten vor:

a) Befragen Sie Ihre persönlichen Werte und Erfahrungen, die mit Machtbeziehungen verbunden sind, sowie mögliche (technologische) Objekte, die mit diesen in Verbindung stehen. Erstellen Sie eine Mindmap oder Liste. Orientieren Sie sich zum Beispiel an folgenden Punkten:

  • Wann fühlen Sie sich hilflos, wenn Sie mit Technologien zu tun haben? Wann haben Sie das Gefühl, dass sie Kontrolle haben?
  • Stellen Sie sich vor, dass der Körperscanner am Flughafen Sie nicht als Mensch erkennt oder der Gepäckscanner Gegenstände in Ihrem Koffer als Waffen missversteht, sodass Sie verhört werden oder sich zu Kontrollzwecken entkleiden müssen.
  • Stellen Sie sich vor, dass Sie Teil eines friedlichen Demonstrationszugs sind, der plötzlich mit Polizeigewalt aufgelöst wird, da die Polizeidrohne die Menschenmenge als gefährlich und gewaltbereit einstuft. Sie werden eventuell verhaftet und erhalten eine Strafanzeige.
  • Welche Machtdynamiken/-beziehungen bestehen zwischen Ihnen und Ihren Schüler*innen? Wie wirkt sich dies auf Ihre Reaktionen, Meinungen, Ideen und Diskussionen aus?

b) Vorschlag: Machen Sie sich Ihre Privilegien und Ihr situiertes Wissen, das ggf. zu einem Mangel an Rücksichtnahme und Empathie für andere Lebensrealitäten führen kann, bewusst. Denken Sie über Ihre Position in der Gesellschaft kritisch und reflektierend nach sowie darüber, wie Ihre Situiertheit mit bestimmten Vorteilen/Nachteilen für Sie selbst und andere zusammenhängt.

c) Falls Sie mit algorithmischen Technologien und Begriffen wie Transfeminismus oder Intersektionalität nicht vertraut sind, informieren Sie sich, z.B. mithilfe der weiter unten bereitgestellten Liste von Texten und kurzen Einführungen, die außerdem grundlegende Anleitungen für respektvollen Unterricht und intersektionale Pädagogik enthalten.

d) Machen Sie sich mit dem Oracle for Transfeminist Futures und seinen Regeln vertraut. Links dazu finden Sie weiter unten. Probieren Sie es selbst aus und schaffen Sie eine eigene transfeministische Technologie als Beispiel für Ihre Schüler*innen. Reflektieren Sie über den Prozess und darüber, inwieweit Ihre Technologie der Gesellschaft im Hinblick auf Inklusion zugutekommen würde.

e) Führen Sie den Workshop mit Ihren Schüler*innen durch. Behalten Sie dabei die Bedeutung der Schritte a) und b) für sich selbst und Ihre Schüler*innen im Blick.

A1 Warm-up: Who got the Power?
Die Workshop-Leitung eröffnet ein Gespräch entlang folgender Fragen (mit zusätzlichen Hilfskarten, Beispielen und/oder Definitionen können diese erweitert/angepasst werden):

  • Was ist Technologie (für euch)?
  • Was ist Macht? Wo und warum ist sie wichtig? Wer/welche Persönlichkeiten haben/hatten historisch gesehen die Macht?
  • Wo seht oder fühlt ihr, dass eine Technologie Macht ausübt, d.h. euch kontrolliert? Formt sie eure Ideen und Gewohnheiten? Beeinflusst sie, wie eure Ideen und/oder Positionen in der Gesellschaft wahrgenommen werden?

Um den Diskussionsgegenstand greifbar zu machen, wird die Gruppe ermutigt, sich beim letzten Fragenkomplex auf ein konkretes technologisches Produkt oder KI-System zu beziehen, z.B. Algorithmen in Sozialen Medien, Gesichtserkennungssysteme oder „Schönheitsalgorithmen“ in Apps zur Fotobearbeitung. Leitfragen können sein: Wo und wie werden sie eingesetzt? Wer setzt sie ein? Wer ist wahrscheinlich die Zielgruppe? Verwendet ihr sie?

A2 Probediskussion/Rollenspiel
Die Teilnehmer*innen führen eine fiktive Diskussion über ein Thema (z.B. Pandemie, Wahlen, Ableismus oder heteronormative Schönheit in Sozialen Medien) in einem offensichtlich kontrollierten Medium (z.B. in einem Anzeigenblatt, in dem jeder Beitrag Geld kostet, oder in einem Sozialen Netzwerk wie Instagram oder Twitter, wo das Unternehmen Kommentare, Bilder, Konten usw. löschen/markieren/shadowbannen kann), um zu untersuchen, wie dieses Umfeld ihre Interaktionen, Beiträge und Meinungen beeinflusst. Die Gruppe kann hierzu in zwei Gruppen aufgeteilt werden, einerseits diejenigen, die Meinungen zum diskutierten Thema vertreten, andererseits diejenigen, die als Regelverfechter*innen für das Medium fungieren.

Die Teilnehmer*innen denken darüber nach, was sie innerhalb der Regeln und Hürden des Mediums (Monetarisierung/Zensur) sagen und ausdrücken dürfen und wer aufgrund dieser Regeln vom Diskurs ausgeschlossen ist. Wie vertrauenswürdig ist die Plattform, die für eine Diskussion angeboten wird, und wie beeinflusst sie selbst durch ihre Regeln, was diskutiert wird? Das Hauptaugenmerk dieser Aufgabe liegt auf der Erkenntnis, dass unsere Kommunikationen, Interaktionen und Entscheidungen oft von Vermittlungsinstanzen moderiert und kontrolliert und als Ware oder Produkt weitergegeben werden. Dies sollte Fragen über Einfluss bzw. Mangel an Einfluss, Kontrolle, Vertrauen, Erlaubnis zur Teilnahme/Zugang und Mangel an Neutralität aufwerfen.

A3 Oracle for Transfeminist Technologies: You got the Power!
Wir sind auch sehr mächtig, wenn wir als Kollektiv handeln. Lassen Sie uns also unsere Vorstellungskraft nutzen, um gegen den jetzigen Trend im Bereich von KI und Algorithmen vorzugehen. Wenn Technologien von und für diejenigen geschaffen werden, die historisch gesehen von den technologischen Prozessen schon immer ausgeschlossen sind, können wir auch Machtverhältnisse in Frage stellen. Stellen Sie sich eine alternative transfeministische Technologie vor, indem Sie das Oracle for Transfeminist Technologies konsultieren.

Befragung des Oracle for Transfeminist Technologies:
Dieser Teil des Workshops basiert auf der Arbeit des Teams von transfeministech.org, das von Joana Varon, Sasha Constanza-Chock und Clara Juliano gegründet wurde. Das Orakel ist ein praktisches Kartenspiel, in das transfeministische Werte eingebettet sind und das als spekulatives Brainstorming-Tool dient, um sich alternative Zukünfte vorzustellen, in denen die Gestaltung von Technologien einem Bottom-up-Ansatz folgt und gemeinschaftsbasiert ist. Die Technologien, die durch dieses Spiel erdacht werden, sollen sich als Gegensatz zu denjenigen positionieren, die heutzutage den Status quo der sozialen, konsumorientierten, binären, heteropatriarchalen Ungleichheit aufrechterhalten. Die spielerische Imagination alternativer Zukünfte soll dazu beitragen, sich von der Singularität und Binarität dieser technologischen Systeme zu lösen und dadurch die Kontrolle über das eigene und kollektive Schicksal zurückzugewinnen.

Vor dem Workshop:
Zugang zu den Karten des Oracle for Transfeminist Technologies gibt es hier: transfeministech.org. Über diesen Link haben Sie Zugang zu einem physischen Kartenspiel – bestellen Sie ein Kartendeck, wenn Sie über die nötigen Ressourcen verfügen, und helfen Sie so dem Projekt weiter – sowie zu einer virtuellen Version des Spiels. Wenn Sie die physischen Karten verwenden, drucken Sie bitte zusätzlich die Blaupausenvorlage aus, die den Mitgestaltungsprozess erleichtern wird. Wenn Sie virtuellen Karten verwenden, sollten Sie überlegen, wie die Teilnehmer*innen darauf zugreifen können. Lesen Sie die Anweisungen, wie Sie das Oracle for Transfeminist Tech konsultieren können.

Während des Workshops:
Weisen Sie die Teilnehmer*innen an, wie man das Orakel einsetzt. Jede Person/Gruppe nimmt anschließend 1 oder 2 Wertekarte(n), 1 Objektkarte, 1 Karte „Menschen/Orte“, 1 Situationskarte (optional).

Teilen Sie die Klasse in 3er- oder 4er-Gruppen auf. Geben Sie den Gruppen 30 bis 45 Minuten Zeit zum Durchführen des Orakels.. Innerhalb der Gruppen werden die ausgewählten Karten nun vorgelesen:

  • Wertkarte(n): Jede Wertekarte steht für einen transfeministischen Wert. Nehmt euch einen Moment Zeit, um individuell darüber nachzudenken und/oder in eurer Gruppe zu diskutieren, was dieser Wert für euch bedeutet.
  • Objektkarte: Jede Objektkarte stellt einen Alltagsgegenstand dar. (Hinweis: Wenn Sie mit Kindern spielen, überlegen Sie, ob Sie den Dildo aus dem Stapel der Objektkarten entfernen, bevor Sie beginnen.)
  • Karte „Menschen/Orte“: Diese Karten sagen alle dasselbe: „Sei in deinem eigenen Körper. Sei an dem Ort, den du bewohnst.“ Einige spekulative Designübungen ermutigen dazu, sich vorzustellen, eine andere Person zu sein, aber der Transfeminismus ermutigt uns, die Relevanz von situiertem und verkörpertem Wissen zu erkennen. Nehmt euch einen Moment Zeit, um darüber nachzudenken, wer ihr seid. In welchem Körper steckst du? Wo lebst du? Welche Privilegien und Belastungen bietet dein Körper und deine Verortung?
  • Situationskarte (optional): Die Situationskarten geben eine Situation vor, mit der ihr euch auseinandersetzen müsst. Sie kann eine unterhaltsame Art sein, eure kreative Energie zu bündeln. Ihr könnt auch Lesungen ohne Situationskarten durchführen oder eigene (reale oder imaginäre) Situationen erschaffen!
  • Leere Karten (optional): Für den Fall, dass ihr eigene Werte, Objekte oder Situationen hinzufügen wollt, stehen leere Karten zur Verfügung.

Eine Blaupause erstellen:
Lassen Sie die Kleingruppen nun eine Blaupause erstellen. Hier ist das Ziel, eine futuristische Technologie imaginierend zu entwickeln, die:

  • im entwickelten Objekt verkörpert ist,
  • von den Werten der jeweiligen Gruppe geleitet wird,
  • von und für die Mitmenschen des jeweiligen Wohnorts der Gruppe entwickelt wird,
  • hilft, die Situation zu lösen, die das Orakel der Gruppe präsentiert.

Denkt daran: Es ist die Zukunft. Die Objekte sind nicht durch Möglichkeiten der Gegenwart begrenzt. Ein Lippenstift mit Nanotechnologie, der kollektives und gemeinschaftliches Wissen weitergibt, oder ein VR-Holoboard, das euch hilft, Informationsbarrieren im Internet zu überwinden? Alles ist möglich!

Während die Teilnehmer*innen ihre Ideen auf der Blaupausenvorlage dokumentieren, geht die Workshop-Leitung ggf. auf Fragen ein und gibt Hilfestellungen.

A4 Austausch
Versammeln Sie alle Teilnehmenden und lassen Sie die Kleingruppen ihre neue Technologie vorstellen. Lassen Sie sich im Gespräch von folgenden Fragen leiten, um über die Bedeutung intersektionaler, kommunaler, antidiskriminierender Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Implementierung algorithmischer Systeme und Künstlicher Intelligenz nachzudenken, sodass Handlungsfähigkeit und Selbstermächtigung zurückzugewonnen werden können:

  • Wie unterscheidet sich euer Ansatz zur Entwicklung von Technologien von den zuvor besprochenen? Habt ihr das Gefühl, dass ihr bei der Entwicklung eurer Technologien verschiedene Lebensrealitäten berücksichtigt habt?
  • Fühlt ihr euch ermächtigt, weil ihr die Kontrolle über die Technologien übernommen habt, die ihr verwenden möchtet? Wie hilft die Entwicklung eurer eigenen Technologien bei der gemeinschaftlichen und kollektiven Ermächtigung, Entscheidungsfreiheit und Kontrolle?
  • Wie kann sich ein kollaborativer Ansatz zur Technologieentwicklung positiv auf die Zukunft auswirken?
  • Was muss eurer Meinung nach bei der Erstellung algorithmischer Systeme/Künstlicher Intelligenz beachtet werden (Bedürfnisse, Privilegien, Situiertheit, Machtungleichgewichte, Hegemonien, Marginalisierung etc.)?
  • Warum ist es wichtig, sich mögliche Zukunftstechnologien für unsere Gegenwart vorzustellen?

Ermutigen Sie die Teilnehmenden, ihre Technologien unter dem Hashtag #transfeministech zu teilen, um sie der Community aus Nutzer*innen des Oracle for Transfeminist Tech zur Verfügung zu stellen.

Für die Probediskussion/das Rollenspiel:

Für das Orakel (vgl. transfeministech.codingrights.org/resources):

  • Anweisungen zum Spielablauf
  • Blaupausenvorlagen für jede Spielgruppe
  • Spielkarten für jede Spielgruppe
  • Stifte

Literatur

Max. Teilnehmer

30

Dauer

165 min

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